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Sphinx: Here We Are (Review)

Artist:

Sphinx

Sphinx: Here We Are
Album:

Here We Are

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Golden Core / Zyx
Spieldauer: 39:47
Erschienen: 05.03.2021
Website: -

Die Vorläufer der uns heute geläufigen Form von Progressive Metal zu recherchieren ist nach wie vor eine spannende Angelegenheit, und die Reissue-Spezialisten von Golden Core machen es einem dieser Tage denkbar leicht: SPHINX sind gewissermaßen Pioniere des Stils, gründeten sich 1977 mit italienischen Wurzeln - und Gitarrist Thomas Metzger alias Tommy Newton von Victory - in Stuttgart, und ihr einziges, vier Jahre später erschienenes Album wird derzeit auch gern im Kontext der frühen Stiefel-Szene diskutiert. Wie viele Titel des deutschen Labels GAMA (in diesem Fall unter dem Imprint Peak) ist die Originalauflage praktisch unauffindbar, was auch für die spätere Neuauflage als "Burning Lights" gilt.

Der Stil der Gruppe wird von für die frühen 1980er typischen (futuristischen) Synthesizer-Sounds oder fettem Orgel-Geschmatze gekennzeichnet, das etwa den rasanten Opener 'Burning Lights' im Stile der frühen Rainbow - man fühlt sich an 'Kill the King' erinnert - begleitet, genauso wie mehrstimmige Gesangsparts mit dezent poppigem Anstrich und natürlich längere Instrumentalpassagen, die jedoch nie zu virtuosem Hochleistungssport ausufern, sondern stets hübsch melodisch gehalten sind.

'Jane' schlägt anschließend ungefähr mittig eine Kerbe zwischen Toto und ganz frühe Marillion, doch SPHINX legen vielleicht auch dank ihres Rhythmusgitarristen eine gediegene Härte an den Tag, die sie eben für den Metal-Kontext relevant macht. Nach dem Ohrwurm 'Superstar' kommt Sänger Rolando Scarponis Sternstunde in Form der in seiner Muttersprache gesungenen Ballade 'I Quell Angolo', deren Mittelteil gemeinsam mit weiten Strecken des darauffolgenden Siebeneinhalb-Minüters 'Spirit of Life' die Instrumentalisten von ihrer verspieltesten Seite zeigt.

"Here We Are" ist ein von Anfang bis Ende gut durchdachtes Album einer sagenhaft reifen, obwohl jungen Band. Ihre handwerklichen und kompositorischen Qualitäten verblüffen auch während des schwungvollen '666', das Dream Theaters "When Dream And Day Unite"-Debüt keine Schande bereitet hätte, und im getragen spacigen Finale 'Galley' (mit Queen-artigem Klavier-und-Gesangs-Höhepunkt), das wieder mehr in Richtung Rock statt Edelstahl geht. In dieser Form begründeten SPHINX gewissermaßen übrigens auch eine Tradition vieler späterer Bands aus der Heimat der Eltern eines Teils der Mitglieder.

Andreas Neudert hat die Musik von einer raren CD-Pressung ausgehend remastert, und sie klingt fabelhaft, Informative Liner Notes sind bei seinem Label ja obligatorisch und auch bei dieser Scheibe enthalten.

FAZIT: Ein tolles Proto-Progressive-Metal-Album, dass jeder Genre-Fan - und -Historiker kennen sollte. SPHINX sind ein Geheimtipp und brachten nicht nur alle Faktoren für eine Kultband mit, sondern auch zeitlose Musik, die man heute noch ohne Staubtuch genießen kann.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3045x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Burning Lights
  • Jane
  • Superstar
  • I Quell Angolo
  • Spirit Of Life
  • 666
  • Galley

Besetzung:

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